Freitag, 20. August 2010

Back to the Roots!

So! Nach ein paar Wochen sind die Wunden geleckt, die Sache ist in positiver Weise abgehakt und ich habe wieder Frieden mit mir geschlossen.
Die Überlegung, den Blog zu schließen war auch da, weil es ja quasi ein Projektblog war, aber dem Sport an sich bleibe ich ja erhalten, Spaß macht es auch, und so werde ich weiterhin in meinen Augen Berichtenswertes berichten.

Sportlich etwas planlos bin ich umhergesteuert nach meiner Vorstellung in Regensburg, ähnlich einem Sims dem gerade sein Haus abgebrannt ist.
Nach einer guten Woche Nixtun und Weissbier trinken hat es aber wieder gefunzt und hab wieder locker mit dem Training angefangen. Mal Schwimmen, mal locker Laufen, mal ins Fitness (dem Wetter entsprechend, aber ich will nicht schon wieder damit anfangen).
Ohne Ziel Sport treiben geht eben nicht (hab ich schon mal versucht), also wurde zunächst wieder als mein Saisonabschluss und Laufformüberprüfung der Tegernseelauf, ein schöner Halbmarathon, anvisiert, den ich auch in den letzten zwei Jahren bestritten habe.
Zwei Mal dieselbe Platzierung (Gesamt 37 ter,15ter AK) trotz einer Minute Verbesserung(von 1:26 auf 1:25) und ca. 200 Personen mehr am Start. Also was würde heuer gehen?

Kurzzeitig hatte ich auch den Gedanken einen Marathon zu laufen.
Ein durchaus für mich interessanter, denn ich komme ja vom Laufen und bevor mich 2007der Triathlonrappel gepackt hat und ich „umgestiegen“ bin, ist damals mein Vorhaben die Sub 3 in Berlin zu laufen mit 3:08 knapp gescheitert.
Was geht jetzt nach drei Jahren Triathlon auf allen Strecken inkl. drei Langdistanzen auf der Marathondistanz? Eigentlich müsste die Sub 3 ja locker drin sein?
Terminlich hätte Berlin auch wieder gepasst, war aber natürlich ausgebucht, also den Gedanken wieder auf Eis gelegt, bis ich ein Ausschreiben meines Fitnessstudios gelesen habe für 1 Startplatz Berlinmarathon mit Anreise, Hotel und Adidas Laufequipment + Begleitperson. Spontan auf blöd beworben und ohne großes Tamtam: ich habe das erste Mal in meinem Leben was gewonnen! Hurra. Am 26.09 Berlin.

So stecke ich nun seit guten zwei Wochen im Marathontraining. An Konditionsmangel sollte es eigentlich nicht liegen, also habe ich den Schwerpunkt auf Lauftechnik und Tempohärte gelegt und so viel kann ich verraten - ein wirklicher Freund von Einheiten wie 3x3 km in jeweils 11.15 bin ich momentan noch nicht. Leider befürchte ich, dass hier jedoch der Schlüssel für eine gute Zeit ist. Da muss ich jetzt durch und vielleicht kommt ein Feuerwerk der Begeisterung an solchen Einheiten ja noch. Man ist gespannt. Hauptsache wieder ein lohnenswertes Projekt.

Donnerstag, 5. August 2010

Woche: KW 28 nach blogscher Zeitrechnung – Der Countdown/ Der Wettkampf

Der Vollständigkeit halber:

Do: Nix
Fr: Ich weiss es nicht mehr, ich glaube nix.
Sa: Kurzkoppeltraining: 40km Rad-Dampf/ 3km laufen/ Radabgabe

Sonntag Wettkampf:

Mission failed!



Dass der Weg lang ist war klar, aber so lange… .Immerhin: Rock n Roll war es auf alle Fälle.
Bis Dienstag Abend war ich zwar eher geknickt als freudig einen für mich Wahnsinnswettkampf bestritten zu haben, aber inzwischen sehe ich es doch wieder etwas positiver.
Nehme ich Roth 2008 (Finish in 11:27)als Vergleichswert (Lanzarote im letzten Jahr zähle ich aufgrund des Streckenprofils und der nur 4Monatigen Vorbereitungszeit nicht dazu Finish in 12:06) habe ich mich dann doch über eine Stunde verbessert. Was das jetzt für die Zukunft heißt, darüber bin ich mir noch nicht so ganz im Klaren. Noch einen Qualiversuch? Gemeldet für nächstes Jahr Frankfurt bin ich zumindest mal.


Aber noch ein paar Worte zum Wettkampf:

Anreise / Schwimmen:


Plan war um 6.00 Uhr in der Wechselzone zu stehen und dann stressfrei die letzten Vorbereitungen zu treffen. Mit diesem Plan war ich wohl nicht alleine. Die Autos stauten sich um 5.45Uhr ca 4km bis zur Wechselzone und es ging erstmal gar nichts. So stieg ich, wie einige anderen Kollegen schon einmal aus und machten uns zu Fuß auf in die Wechselzone, während mein Support das Auto parkte. Hier hat sich der Veranstalter mit dem Andrang verschätzt. Um 6.20 Uhr stand ich endlich bei meinem Rad und machte, was man halt so macht. Zum Einschwimmen reichte die Zeit leider nicht mehr da aufgrund des Landstarts bis um 6.45 Uhr alle Athleten aus dem Wasser gebeten wurden. Um 7.00Uhr gings dann los.
Ich reihte mich an der linken Seite ein und war die ersten 200 Meter durchaus überrascht, wie entspannt der Start zunächst war. Das sollte sich schnell ändern, denn dann gings los. Kreuz und quer wurde geschwommen ohne Rücksicht auf Verluste. Gesamtresult: 2 Schläge „immer mitten in die Fresse rein“, 1x Kinnhaken und 1x Magenschwinger und jetzt will ich hier nicht jammern. Irgendwann ging dann auch durch die ZickZack Schwimmerei die Orientierung flöten und es wurde ein „Schwimmen bis halt aus is“. Konditionell bzw. pulsmäßig war es kein Problem. Bei Überholversuchen kam dann gleich der Nächste daher. Ne, es gibt schöneres. Da war der Grant doch groß mit ausgebremster Schwimmleistung nach 1.11 Std.
Jetzt schnell wechseln. Aber der Neo ließ sich trotz Bodyglide (Schmiermittel) nur widerspenstig über die Beine ziehen. Wieder eine Minute liegen lassen.

Rad:



Und ab auf die Radstrecke. Genervt, etwas konzeptlos und noch den Zorn im Nacken, war mein Radstartdebüt mit eingeklickten Schuhen wenigstens erfolgreich und bin mit 170 Puls+ erstmal den Bergzubringer Richtung Donaustauf getreten. Wo ich schließlich schon dabei war, hab ich die Bergetappe bis Brennberg größtenteils auf der Überholspur bestritten (ein Mann sieht Rot) und bei der längeren Bergabpassage kam ich dann zu mir und beschloss doch, die Sache wieder etwas strukturierter anzugehen. Also hab ich mich dann bei ca. Kilometer 50 auf meinen Wettkampfpuls eingegroovt und man fuhr sehr kurzweilig dahin. Jedes größere Dorf hat ein Fass aufgemacht und es war eine wahre Freude durch die Ortschaften zu heizen. Hier nochmals ein Dank an alle Zuschauer.
Bei der zweiten Runde ging die Bergabteilung etwas zäher von statten und ich musste fast immer aus dem Sattel. Dennoch hat mein Rücken bis auf ein paar Ziperlein aeropositionstechnisch die ganzen 180km gehalten, was bedeutet im Training alles richtig gemacht zu haben.
Ab Kilometer 140 stellte ich fest, dass ich mich doch immer zu langsamerem Tempo verleiten ließ.
Schließlich tauchte Conny aus der Schweiz auf, die scheinbar einen Plan verfolgend, an mir vorbeizog. Das Tempo entsprach genau meinem Puls. Ich stellte Sie bei Bergaufpassagen während sie dann nach etwas Trödeltempo meinerseits (Puls so bei 140) in der Ebene angeschossen kam. Sollte Sie das lesen: Danke!
Bei der 2ten Ankunft am Guggenberger See hab ich dann beschlossen, noch mal anzugasen und konnte bis zum Wechsel 2 für meine Verhältnisse noch Druck machen. 5.33 Std – 3 Minuten über der von mir angegebenen schlechtesten Zeit. Na ja.
Es war dann auch genug mit Radeln. „Endlich“ Laufen.

Lauf:



Kein großes TamTam beim Wechsel. Socken an, Suicidalbandana & Schuhe an, los. Sonnencreme wäre nicht schlecht gewesen, da es jetzt doch langsam sommerlich wurde.

4 Runden mit der für mich mental härtesten 3ten Runde (die ist es aber immer)
Körperlich war ich froh, doch halbwegs diszipliniert Rad gefahren zu sein und so wurde mir kein größerer Einbruch jenseits der üblichen Qualen hinaus (Magenprobleme, Fäkal total etc.) beschert.
Obwohl ich versucht hatte, bei der letzten Runde noch mal Gas zu geben, was auch gefühlsmäßig so war (hier konnte ich noch einige einsammeln) ,war es doch zeitmäßig die Langsamste.
In 3:29 hab ich auch die angepeilten 3:15 verfehlt. Mehr war aber nicht drin. Ich hab alles gegeben.
10.20 Std.


Schlusswort:
Ein Dank an die Regensburger und Oberpfälzer in den Dörfern die für einen Wahnsinnskulisse gesorgt haben und innerhalb von den paar Monaten auch als Zuschauer verstanden haben wie so eine Veranstaltung sein muss. Gänsehautfeeling eben und für die Athleten Top organisiert. Ihr habt Euch gut verkauft!!

Für die Zuschauer bzw. Fans der Athleten bedarf es noch etwas Organisation.
Bsp.: Kaffeeverkauf beim Schwimmstart. Zügiges Parken beim Schwimmstart, Shuttle zwischen Regensburg und Schwimmstart. Nur mal so.

Der besondere Dank geht natürlich an mein gesamtes Supportteam (Sabine mit Familie, Tom & Frankes (und meinen Chefs: hier Zeit für Training)) die mich aus diversen Abgründen herausgeplärrt haben, an mich geglaubt haben (zumindest wurde das so gesagt) und das nicht nur am Wettkampftag .Ohne Euch hätte ich sicherlich noch doofer geschaut. Umso mehr tut es mir Leid, dass ich nicht zuletzt auch Euch enttäuscht habe und die Hawaiireise noch verschoben werden muss.

Auch wenn sich deren Begeisterung wahrscheinlich jetzt in Grenzen hält, aber es sieht schwer danach aus: Staub abklopfen weiter machen!