Montag, 6. Dezember 2010

Triathlon vs. Pogo



Wer meinen Blog etwas verfolgt, hat sicher irgendwo schon einmal gelesen, dass als eine meiner Spezialtrainingseinheiten ab und dann der aktive Besuch eines Punkrock-/Metalkonzertes dient. So auch geschehen am vergangenem Freitag, an dem sich die Kapelle „Slime“ die Ehre gab.
Es sind ja die Parallelen zu einem Triathlonwettkampf bei näherer Betrachtungsweise mit einem solchen Happening nicht von der Hand zu weisen. Man schwitzt wie ein russicher Stahlbauer, man trinkt währenddessen wie ein Loch, und schnell ist es auch.Das Schwimmen ist ja nahzu sogar eine identische Disziplin.
Belastungsmäßig nicht zu unterschätzen ist so eine Stunde Ausdauerschubsen und Springen. Als Ganzkörperintervalltraining kann es schon gesehen werden.
Das Ganze mit Pulsuhr zu absolvieren, solange sie das natürlich überlebt, wäre auch mal interessant, fällt mir so gerade ein.
Wie dem auch sei.
Nach 20 Jahren Bier, Schweiss und Pogo ist mir doch mal wieder aufgefallen, dass es für alle ein „friedliches“ Prügelkonzerterlebnis sein könnte, wenn man sich an ein paar Grundregeln halten würde. Sicher ist immer der ein oder andere dabei, der glaubt er sondere grünen und nicht wie der Rest der Menschheit braunen Kot ab(um hier etwas im Fachjargon zu bleiben), aber solche gibt es ja immer.
Ich versuche mal diesen „Verhaltenskodex“ ,basierend auf meiner Erfahrung, in Worte zu fassen und gerne kann diese Liste bei fehlen von Punkten noch vervollständigt werden.

Versuch eines Verhaltenskodex im Moshpit:

-Sofortiges Aufhelfen von gestürzten Personen
-Kein Glas am und im Pit
-Kein Rauch am und im Pit (wenn man`s richtig macht, braucht man jeden Sauerstoff der zu schnaufen ist)
-Stagediven nur zu Beginn des Konzertes oder nach entsprechend langer Liedpause. Später ist jeder zu fertig irgendeinen Trottel der es nicht checkt aufzufangen. Das Verletzungsrisiko für beide Parteien steigt immens.
-Stürzt eine Person in unmittelbarer Nähe und es wird dieser bereits geholfen, kurzzeitig als Schutz stehen bleiben, damit dieser sich wieder aufrappeln kann. Gilt auch für Schnürsenkel binden oder wenn irgendjemand was verloren hat.
-Pogo ist Schubsen nicht schlagen!
-T- Shirt bleibt an, egal wann!!!
-Stehen am Pitrand um von dort nur „reinzupöbeln“ ohne auch mal selbst das gesamt Feld zu durchkreuzen ist nicht hinnehmbar. Solche Personen sind durchaus mal zu packen und ins Zentrum zu schleudern.

Eigentlich wäre es das schon.

Für die jüngere Generation hier ein paar Tipps aus meinem Erfahrungsschatz für ein erfolgreiches Überleben im Pit (allerdings bekommt man irgendwann immer eine mit):

- Uhr runter und in die vordere Hosentasche
- Geldbörse in die vordere Hosentasche
- Schnürsenkel zu Beginn anständig binden
- Arme immer oben halten (ähnlich der Abwehr beim Boxen)
- Bewusst Körperspannung halten
- Fußsohlen nach Möglichkeit (außer bei Springpassagen) immer am Boden (ist man in der Luft und einer schubst genau dann – guten Flug)
- Nicht gegen die Bewegung des Anderen schubsen, sondern diesen packen, Schwung mitnehmen und seitlich wegdrehen. Für Fortgeschrittene : Noch unten ein Bein dazwischen (guten Flug für den Anderen)
- Kauft man sich hinterher kein T-Shirt ist es von Vorteil eins für hinterher mitzunehmen, da man dann sehr schnell auskühlt (im Winter) -Thema Wechselkleidung.

Pogospezialformen:
Wall of death- da müsst Ihr durch
Circle Pit- da müsst Ihr durch

Den Rest müsst Ihr selber rausfinden. Shake Death- Bis zum nächsten Spezialtraining!