Samstag, 23. Juni 2012

IM Regensburg 2012- Schmerz hat einen Namen



Nun ist sie ein paar Tage her, meine fünfte Langdistanz  und sie wurde, wie ich auch im Vorfeld leicht geahnt hatte, nicht nur wegen der mangelnden Vorbereitungszeit zur physischen und psychischen Schlacht jenseits der mir bekannten Grenzen.

Der Rennbericht:
Das Elend nahm eigentlich schon am Donnerstag seinen Lauf, als ich mein Wettkampfrad von der Inspektion holte (hier wieder ein Dank an Holger von der Speedcompany München- Super Job!!) und es mich damit 100 Meter vor der Haustür waffelte, weil ich zu doof war mit zwei Rädern zu fahren. Das Rad blieb erstmal, außer ein paar kleiner Kratzer heile, aber so ein Teerklatscher hinterläßt generell ein paar Blessuren, die aber bis zum Wettkampftag zumindest fast auskuriert waren. Und ja, ich hätte schieben sollen!

Fr & Sa wie üblich das „normale“ Wettkampfgedöns mit Anreise, Besprechung, bösem Schauen, Startunterlagenabholung, Radcheckin u.s.w.

Wettkampftag:

Perfektes Wetter!






Schwimmen:

Begeistert war ich schon bei der Premiere des IM Regensburg von der Strecke nicht, da meiner Meinung nach der See einfach zu klein ist. Aber aufgrund eines riesen Haufens Starter weniger als im Vorjahr und den Landstart auf die gesamte Breite des Strandes ausgeweitet, hielt sich die Startprügelei tatsächlich in Grenzen. Ich schwamm mein Tempo auf das ich mich seit Linz im Becken eingestellt hatte, fand mal Beine zum dranhängen musste auch mal ausweichen, also alles den Umständen entsprechend entspannt und kam schließlich nach 1:05 Std mit meiner persönlichen Bestzeit aus dem Wasser. Hurra!

Wechsel: Schneller geht immer, aber passte schon.






Rad:

Froh ohne großem Einbruch über die Schwimmdistanz gekommen zu sein ging`s los. Leider nicht allzu lange.
Wie üblich bin ich erst mal ein paar Meter vom Start weggefahren um aus der Hektikzone zu entkommen. Ich war gerade dabei ganz rechts an den Rand zu fahren um Platz für die Verfolger zu machen und meinen rechten Radschuh anzuziehen, als plötzlich so ein riesen Volldruide (ich hätte noch weitere Bezeichnungen vorrätig) von hinten angeschossen kam, rechts! überholte und mich dabei volle Sahne vom Rad checkte. In hohem Bogen flog ich also von selbigen und schlitterte, wieder einmal, auf den Teer. Für große Protektionseigenschaften ist die Triathlonbekleidung ja nicht bekannt. Der Typ fuhr einfach weiter- Muss ja noch 179,9 km fahren. Da lag ich nun geschockt. Leider kein Racemarshall in der Nähe und die Startnummer war in dem Moment auch nicht sichtbar. Ein Zuschauer half mir auf, tat die rausgesprungene Kette rein und beruhigte mich. Danke !! Etwas zittrig stieg ich instinktiv aufs Rad, obwohl ich eigentlich jetzt schon bedient war. Glück im Unglück: Ellbogen ordentlich aufgeschürft und leichte Schmerzen (das war dann beim Aufliegen nicht so schön), Schulter gedamaget. So weit meine erste Diagnose. Das Rad voll auf die Schaltung gekracht und die ließ sich gerade noch so schalten. Mal ging er rein, der Gang, mal nicht und andersrum Tolle Voraussetzungen für 180km mit 2 x Bergabteilung. Irgendwie hab ich mich doch gefangen und die erste Radrunde konnte ich trotz Schaltungsgezeter gerade noch halbwegs so fahren, wie ich es mir  vorstellte. Mir war ja klar, dass es erst ab Kilometer 120 interessant werden würde, lag meine längste Trainingsausfahrt bei ca.140km. Auch eine Neuerung in meinem Magen-Darmtrakt musste ich wohl verpasst haben die "Isoschleuse" , denn  ich hatte es mit der Verpflegung  (was ja eigentlich gut ist) wohl zu gut gemeint. Bei ca. Kilometer 110 machte plötzlich mein Magen zu und das Iso stand mir wörtlich bis zum Hals. Ein Schluck löste bereits Brechreiz aus. Den Gedanken kurz stehen zu bleiben um mich zu Übergeben habe ich wieder verworfen, da sich dadurch sicherlich wesentlich mehr  zu benötigende Stoffe veranschiedet hätten,als nur das Isozeugs. Stattdessen stieg ich auf Wasser um (das ging noch grad so runter) um den ganzen Zuckerblock zu verdünnen. 10-20 km später rauschte auch mein Puls in den Fahrradkeller und er hatte nicht wirklich vor , da wieder hoch zu kommen. Wenigstens mein Rücken hielt, mit ein paar Ausnahmen, in der Aeroposition. Ich hatte an allen Körperfronten zu kämpfen und wie ich in so einem Zustand den Marathon laufen, geschweige denn ordentlich laufen sollte, war mir ein Rätsel. Nach  ca. 5.15Std. war der See wieder in Sicht und das Wort "Ausstieg " nach dem Radfahren schwirrte wieder in meinem Kopf. Die 20 Km Zubringer nach Regensburg waren Dank Gegegnwind das Itüpfelchen- Schnauze gestrichen voll.
Lediglich ein Gel konnte ich mir auf den letzten 60 KM reinzwängen sonst nur Wasser.




Laufen:

Mein Haushalt dürfte ziemlich dürftig ausgestatttet gewesen sein. Marathon??? Ich kam in die Wechselzone und besuchte erstmal das Klo, was zur Abwechslung mal wieder gut tat.Aussteigen hmm. Ich ging ins Zelt, zog mein Laufzeug an und trat hinaus. Da sah ich Tom stehen, der wohl so einen Haufen Menschenfleisch nicht erwartet hatte. Nch einem kurzem Bericht kam mir auch der Gedanke an meine anderen Supporter die an der Strecke stehen sollten. Die würden warten und ich sitzte als DNFèr im Verpflegungszelt mit einem Weissbier.Ne,  so bin ich losgelaufen um wenigstens Hallo zu sagen und alle zu informieren. Nach 20 Minuten kam ich gut in den Schritt, was wieder von einem Einbruch zu Nichte gemacht wurde. Wasser und ein Schluck Iso war die Verpflegung. Dazu kamen später Salzbrezeln und ein Stück Zwetschegnkuchen (hatte ich mir eingebildet ). Das Laufen war für meine Verhältnisse ein Geeiere sondersgleichen GA1 Bereich Rekom Tempo,  und die Sinnfrage des Ganzen drängte sich auch immer weiter auf. Ausstieg zum Halbmarathon. Mit der Zeit kann man ja wenigstens was anfangen. Tja DANKE Tom der mich nochmals zum weitermachen motiviert und somit vor der Gesamtkapitulation gerettet hat , so bin ich die letzten beiden Runden auch noch irgendwie gelaufen.

Ziel:


Der "Muskelkater" ist inzwischen weg, lediglich die Schulter, auch die Hüfte und der Ellbogen werden wohl noche eine Woche brauchen, um wieder komplett einsatzfähig zu sein. Was ich mit dem Ergebnis  nun anfangen soll, weiß ich noch nicht, obwohl die Platzierung für die Umstände dann doch nicht so schlecht gewesen ist. Trotzdem alles etwas sehr unbefriedigend.Mal sehen. Ich werd mich ersmal sortieren und geh`jetzt mal Winden wechseln. Die Kleine plärrt! Euch allen noch eine verletzungsfreie Saison ohne Arschgeigen auf der Strecke.  Mal sehen was so reinkommt! Rock n Roll.