Mittwoch, 2. März 2011

Wo`s hochgeht, geht`s auch runter- Teneriffa 2011




Mein erstes „geführtes“ Trainingslager ist beendet und ich muss sagen:



in allen Belangen. Abgeschossen- Bratatatatat . Da ich aus Erschöpfungsgründen zu müde war genau Buch zu führen hier nur die ungefähren Zahlen einer doch umfangreichern Woche:

ca. 25Km Schwimmen
ca 550 Km Rad mit ungefähr 11.500 Hm
19,6 Km Lauf inkl. div. Höhenmeter

Grober Tagsablauf: Schwimmen- Frühstück- Abfahrt Rad- Schwimmen -Abendessen- Bar-Bett

Am Mittwoch stand beispielsweise eine Radrunde (in die Mascaschlucht) von ca.120km mit 3050 HM auf dem Plan, da vielen aus Zeitgründen die Schwimmeinheiten aus. Am Ruhetag wurde eine professionelle Schwimmstilvideoanlyse gemacht (wobei hier ca. 1km eingeschwommen wurde und anschließend noch eine Art Intervalltest gemacht wurde,) dann stand eine gute Stunde Freiwassertraining auf dem Programm und weil es gerade so schön war, haben mein Zimmerkollege und ich am Nachmittag noch ein Stundenläufchen gemacht.
Also man hat sich bewegt und zwar in diesem doch noch recht frühen Stadium des Trainings recht gewaltig.

Aber nun alles etwas sortierter:
Schwimmen:
Mein Schwerpunkt dieses Lagers lag, wie erwähnt, neben dem Radfahren definitiv auf der Verbesserung meines Schwimmzustands (das Wort Stil sei hier mal absichtlich nicht verwendet siehe Foto), und mit zwei Einheiten pro Tag mit Trainer kam ich, um mal etwas tiefzustapeln, „gut voran“.


da ist mal Alarm im Wasser

Da aus Krankheitsgründen drei weiterer Campteilnehmer abgesprungen waren hatte sich die Teilnehmerzahl (ohne Trainer) auf 5 Personen dezimiert. Drei von uns fünf wiederum, waren seit Jahren im Schwimmverein und hatten den Schwerpunkt auf das Radfahren gelegt. Die nahmen also nur an den Abendschwimmeinheiten so „just for fun ich muss mal die Beine locker kriegen (und die waren dann noch immer richtig schnell)“ teil. Heißt also: eine reservierte 50m Bahn für zwei Personen mit Trainer am Morgen. Mehr Luxus geht nicht. Zwar kam man sich anfänglich doch etwas abgelenkt vor, wenn auf den Nebenbahnen die Youngstars der finnischen Frauennationalmannschaft in einem etwas sehr knappen Outift (die neuen Schwimmanzüge?) Ihre Delphinübungen machten. Bei solchen Topleuten im Becken (und das waren nicht die einzigen) kann man schon mal aufstehen und zum Schwimmen gehen.
Also grob gesagt: Ich konnte so einiges verbessern und diverse Fehler ausmerzen.So wie oben sieht`s jetzt nicht mehr aus. Jetzt heißt es dranbleiben, dann wird’s hoffentlich in Sachen Schwimmzeit einen Quantensprung geben und ich werde der Torpedomensch.

Radfahren:
Erstmalig habe ich ein Leihrad (hier Cucuma) genommen und es war nicht nur um einiges besser als mein eigenes Trainingsrad sondern für 100 € die Woche kann man sich das ganze Transportgezeter auch noch gerne schenken. Sofort wieder!
Wo es hoch geht, geht`s auch runter. Mehr kann man topographisch eigentlich nicht sagen. Grundsätzlich besteht eine Tour in Teneriffa aus Berg hochfahren und dann aus der Abfahrt. Die Länge und den Härtegrad kann man sich dann entsprechend der Tour aussuchen. Ich kann mich nicht erinnern wann bzw. ob ich überhaupt schon einmal (hier war es die Teiderundfahrt ca. 102Km mit 2510 HM) ca. 60 km am Stück nur bergauf gefahren bin. Die Abfahrt war dann der Hammer.
Also, wer flach Grundlagenkilometer abspulen will ist hier definitiv falsch.
Um sowohl in den richtigen optischen Genuß der Insel zu kommen, als auch „entspannt“ Rad fahren zu können, darf allerdings auch nicht vor größeren „Radprojekten“ zurückgeschreckt werden, da es wirklich erst erträglich verkehrsarmer und naturbombastisch abseits der Touri Hauptverkehrstrassen entlang der Küste wird. Und dann ist es wahrlich ein Festschmaus für die Augen. Dennoch- eine nervige Anfahrt zum „Startberg“ durch das Stadtzentrum etc. war leider immer zwangsweise nötig. Auch der Straßenbelag war stellenweise richtig grottig und hat einiges an Nerven gekostet. Da gibt es noch einiges zu teeren.

Laufen:
Hier lag ja nicht das Hauptaugenmerk. Für einen Koppellauf und einen 1 Stundenlauf entlang der Strandpromenade war es Ok. Sollte allerdings das Laufen einen höhern Stellenwert haben, wäre meine Begeisterung etwas verhaltener, da es auch hier ständig auf und ab geht, der Strassenbelag ständig wechselt und man immer am Ausweichen von Touristen ist.

Schließlich und endlich möchte ich noch ein paar Worte zum Organisatorischen und Drumherum verlieren, da ich ja mit anfänglicher Skepsis in das TL gefahren bin.
Ohne groß Werbung machen zu wollen,die ich aber an dieser Stelle jetzt gerne mache, kann ich die "Tricamper" www.tricamp.de nur empfehlen. Judith und Tobias (die beiden Headz und Trainer) hatten sich trainingsprogrammmäßig und organisatorisch echt ins Zeug gelegt, um wirklich jedem gerecht zu werden (auch wenn Tobi nach den Radtouränderungvorschlägen der Gruppe, die dann so auch vollzogen wurden,am Ende doch etwas ramponierter war, als es von ihm ursprünglich angedacht war ;-)).
Sicher sieht die Betreuung und Trainingsplanung und Durchführung mit einer Gruppe von 30 Personen anders aus und man ist seitens des Trainerstabs weniger flexibel als mit uns fünf und ich hatte diesbezüglich vielleicht Glück. Aber irgendwas ist ja immer. Also an dieser Stelle für ein Rundumglücklichpaket noch mal ein Dankeschön!
Auch an der Gruppe an sich gab´s überhaupt nix zu meckern. Zwei der Kollegen seh` ich spätestens in Frankfurt am Start wieder, obwohl vorher auch noch eine Radstreckenbesichtigung angedacht ist, wenns denn auch hoffentlich klappt. Hotel "Jardin Caleta" mit Essen super, wirklich nette Leute kennengelernt, die Oberschenkel sind auch gewachsen, also alles bestens.Was will man mehr. Gerne wieder.

Anekdötchen (eine von vielen):
Bei einem Anstieg (wie soll es auch anders sein) Richtung Teide wurden Tobi und ich von einem Pärchen überholt. Er voran und sieh gut gelaunt hinterher : Camon` guy`s, it`s not far anymore! sprachs und die ballerten vorbei. Tobi und ich waren sofort einer Meinung: Das war Frau Wellington. Nach einem kurzen Versuch dranzubleiben hab ich mir einen Platten gefahren (sonst hätten wir die selbstverständlich wieder eingeholt). Nach der Reparatur, Tobi war schon weiter weg und ich packte noch den Müll ein, kam das Gespann zurück und Frau Wellington erkundigte sich schließlich nach meinem Wohlbefinden.Wie so ein kurzer Smalltalk doch gleich die Stimmung hebt, der Platten zumindest war vergessen.

Wie geht`s weiter:
Wie man richtig vermuten kann, befinde ich mich nach diesem Monstrum an "Lager" derzeitig in der "Ruhewoche". Von allem ein wenig und nächste Woche geht`s dann wieder los, vor allem ein paar Laufkilometer müssen jetzt mal wieder gesammelt werden. Die Rolle wird sicher auch bemüht um die mühsam antrainierte Form zu halten und beim Schwimmen wird sicher Technikarbeit mit ein paar eingesträuten Ballerbahnen dominat sein. Wird scho` wern, sogt Frau Kern..bei der Wimmer , war`s no schlimmer!

Danke für die Aufmerksamkeit- Es gibt viel zu tun. VEEEngaaa!